Erfahrungen

 

Schulfrühstück in der Grundschule Villa lndependiente in Arequipa, Peru

von Anne Laible und Lara Hönig

„Claim for Dignity“ unterstützt seit drei Jahren die Grundschule Villa lndependiente in Arequipa. Teil dieser Unterstützung ist die Finanzierung eines Schulfrühstücks. Das ist sehr wichtig, da die Schule in einem Armenviertel am Rande der Stadt liegt und viele Kinder aus sehr armen Familien kommen. Deshalb kommen einige Schüler morgens ohne Frühstück in die Schule und haben daher oft Probleme sich zu konzentrieren.

Die Schüler bekommen jeden Morgen ein nahrhaftes Schulfrühstück. Zweimal in der Woche gibt es „platano con pan“, also eine Banane und ein Brötchen, die anderen Tage gibt es Milchreis, sieben Cerealien, Avena, Quinua, etc. jeweils mit einem Obst darin. So gibt es zum Beispiel den Milchreis mit Äpfeln oder Quinua mit Pfirsichen. Das Frühstück bereiten die Lehrer selbst direkt in der Schule, in einer kleinen Küche, zu.

Die Kinder freuen sich immer sehr über das Frühstück und fragen bereits vor der Pause, was es denn heute gibt. Dienstags und donnerstags wissen sie genau, dass es „platano con pan“ (Banane mit Brötchen) gibt und bilden pünktlich zum Pausenklingeln eine Schlange vor dem Lehrerzimmer, denn dort werden die Bananen und Brötchen ausgeteilt. Seit Anfang März putzen wir mit den Kindern täglich nach dem Frühstück die Zähne. Viele Kinder haben sehr schlechte Zähne, da sie sich zu Hause nicht regelmäßig die Zähne putzen.

 

Peru: Gesunder Start in den Schultag

Bilderausstellung finanziert tägliches Schulfrühstück

von Daniela Helbig und Sarah Ament 

Sarah Ament hat ihren Freiwilligendienst in der peruanischen Andenstadt Arequipa geleistet. An der Grundschule Villa Independiente unterstützte sie die peruanischen Lehrkräfte und erteilte Englischnachhilfe. Ihre Bilderausstellung finanziert den Schülerinnen und Schülern ein Schulfrühstück.

Ein gesundes Frühstück fehlt

Ich habe oft beobachtet, dass die Schülerinnen und Schüler der Grundschule sich von dem Geld, das sie von ihren Eltern für ein Frühstück im Schulkiosk erhalten haben, lediglich Süßigkeiten kauften. So fiel es vielen von ihnen schwer, sich im Unterricht zu konzentrieren“, berichtet Sarah, die die Lehrkräfte der Grundschule Villa Independiente im Unterricht unterstützte. Als ein Junge in einer Unterrichtsstunde in Ohnmacht fiel, weil er weder Abendessen noch Frühstück gegessen hatte, erkannte Sarah die Schwere des Problems. „Mir kam eine Idee: Ich wollte Fotos sowie Geschichten der Schülerinnen und Schüler sammeln, um eine Ausstellung in meiner ehemaligen Schule in Deutschland zu organisieren und so um Spenden für ein Schulfrühstück zu werben. Der Direktorin der peruanischen Schule gefiel die Idee und es konnte losgehen.“, berichtet die Rückkehrerin. Sie nahm Fotos von den Kindern auf, sammelte kleine Geschichten und Bastelarbeiten von ihnen und führte Interviews mit Müttern und Lehrkräften.

Die Ausstellung wird zum Erfolg

Nachdem 25 Bilder auf CD gebrannt nach Deutschland verschickt und von Sarahs Entsendeorganisation "Claim for dignity" entwickelt und auf Leinwände geklebt wurden, fand in Esslingen am Neckar die Eröffnungsfeier der Fotoausstellung statt..

„Das Ziel der Feier war es, die Ausstellungsbesucher für die Lebensumstände in Peru zu sensibilisieren und Frühstückspaten für die 52 Schülerinnen und Schüler zu gewinnen. Das haben wir geschafft.“, freut sich Sarah. Von den Spenden wird nun das Schulfrühstück für ein Jahr für alle Schülerinnen und Schüler finanziert..

Wichtig war es Sarah, dass die Kinder ein nahrhaftes Frühstück bekommen. Deswegen erstellte sie gemeinsam mit einer Ernährungswissenschaftlerin einen Essensplan.

„Das Frühstück besteht aus andinen Lebensmitteln wie Quinoa (Andenhirse), Hafer oder Amarant und aus Obst. Außerdem soll es sehr wenig Zucker beinhalten. So lernen die Kinder, wie sie sich gesund ernähren können und dieses Wissen werden sie ihr Leben lang behalten.“, erklärt sie. Das Frühstück wird jeden Morgen vom Hausmeister der Schule und einer Mutter zubereitet.

„Ich kann mich viel besser konzentrieren!“

Die Ausstellung wurde bis jetzt in Esslingen, Tübingen und in Langenau bei Ulm ausgestellt. „Mein Traum wäre es die Ausstellung in weiteren Städten auszustellen. Es gibt Pläne für Spanien und Italien. Wir sind gerade dabei die Ausstellung in mehrere Sprachen zu übersetzen.“, erzählt Sarah stolz. Auch bei den Kindern kommt das Frühstück gut an. Die 13-jährige Celestina erzählt in einem Brief an ihren Frühstückspaten „Ich bin Schülerin der Grundschule Villa Independiente in Arequipa, Peru. Dort bekomme ich jeden Morgen ein Frühstück. In Peru ist das nicht an allen Schulen so. Das Frühstück hilft mir sehr, denn ich kann mich viel besser konzentrieren. Ich bekomme zwar zuhause ein Frühstück, aber einige meiner Mitschüler nicht. Deshalb freuen wir uns sehr über das Frühstück.“

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